Garten & Outdoor

Ein Winterquartier für Insekten und Wildtiere wie Igel und Co

Wie schön ist es doch im Herbst und Winter ein gemütlich, warmes Wohn- und Schlafzimmer zu haben. Sich bei Kälte zurückziehen zu können, sich in eine warme Decke zu kuscheln und den Abend mit einer Tasse Tee und einem guten Buch ausklingen zu lassen. Na ja… Fernsehen oder Musik hören ist auch OK. Doch was machen eigentlich unsere heimischen Wildtiere und Insekten im Winter? Na, die machen doch einen Winterschlaf. Aber wo? Wenn wir im Herbst unseren Garten “aufräumen” und alles winterfest machen, sollten wir dabei auch an unsere Tierwelt denken. Im Herbst wird das Laub zusammengeharkt, verwelkte Stauden zurückgeschnitten, Gartenrückschnitt noch schnell verbrannt, Stühle zurück in den Schuppen gestellt etc. Mit unserer Aufräumaktion nehmen wir unbewusst vielen Insekten und Tieren ihr Winterquartier. Lassen Sie bei allem Pflichtbewusstsein ruhig mal ein paar Stengel Ihrer Stauden stehen.

Wohnraum und Nahrung für den Winter

Auch wenn es eventuell nicht schön aussieht, überwintern in den hohlen Stängeln von Sonnenblume und Schilf die Larven von vielen nützlichen Insekten wie Schmetterlinge. Auch die Vögel, die im Winter bei uns bleiben, freuen sich darüber. Viele abgeblühte Stauden verfügen noch über Samenbestände, die den Vögeln als Nahrungsquelle dienen. Abgeblühte Stauden können Sie auch noch im Frühjahr, wenn es keine Bodenfröste mehr gibt, entfernen. Auch das mühsam zusammengeharkte Laub sollte nicht in der Mülltonne landen. Vielleicht finden Sie ja eine Ecke wo Sie das Laub, Baum- und Heckenschnitt sammeln können. Dieser Haufen bietet für viele Insekten,Vögel, Igel und Amphibien, wie die Kröte, ein ideales Winterquartier. Zudem isoliert Laub und hält die Tiere warm. Auch unter dem Laub von Funkien und Liliengewächsen machen es sich Insekten gemütlich. Manche Insektenarten überwintern im Boden. Schutz und Nahrung für diese Tiere und der Wurzel bietet das verrottende Laub. Für viele Insekten gehört verrottendes Laub auf den Speiseplan. Sie zersetzen das Laub und Gartenabfälle zu Humus. Regenwürmer zum Beispiel ziehen sich das Laub in den Boden. Ihnen dient es als Nahrung. Es entsteht Humus. Humus ist Dünger für die Pflanzen. Im Übrigen kann man Baum-Laub auch als Winterschutz für empfindliche Kübelpflanzen nutzen. Stellen Sie Ihre Kübelpflanze in ein größeres Gefäß und füllen Sie die Zwischenräume mit Laub auf. Das Laub wirkt wie eine Isolierschicht. Der Heckenschnitt von Himbeere, Brombeere, Heckenrose und Holunder sind ebenfalls Nisthilfen und Winterquartier für Insekten. Auch Äste von Obstbäumen bitte nicht gleich entsorgen. Auch das sogenannte “Totholz” bietet zahlreichen Lebewesen ein tolles Winterquartier. Im Frühjahr wird aus dem Totholz dann Nistmaterial. Übriggebliebene Steine vom Pflastern der Terrasse oder vom Bau der Gartenmauer lassen sich sehr schön im Garten arrangieren und gestalten. So ein Steinhaufen bietet ebenfalls vielen Insekten und Amphibien ein Unterschlupf, sowohl im Sommer als auch im Winter. Über einen Komposthaufen im Garten freuen sich auch Blindschleichen. Der weist auch im Winter eine gewisse Wärme auf. Außerdem nutzen wir im Herbst/Winter den Garten eh kaum. Überlassen wir ihn doch den heimischen Wildtieren. Im Frühjahr können Sie dann immer noch aufräumen. So ein Naturgarten ist sozusagen ein großes Insektenhotel für das Sie noch nicht einmal viel Geld ausgeben müssen.

Autor: Alexandra Rüsche

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