Garten & Outdoor

Nisthilfen selbst bauen – für Wildbienen, Vögel und Fledermäuse

Warum Nisthilfen wichtig sind

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Viele Tierarten finden in der intensiv genutzten Kulturlandschaft kaum noch geeignete Brut- und Rückzugsorte. Alte Bäume mit Höhlen, Totholz, offene Bodenstellen oder blütenreiche Wiesen – all das verschwindet zunehmend. Gerade Wildbienen, die oft spezialisierte Anforderungen an ihre Nistplätze stellen, sind stark betroffen. Auch Singvögel und Fledermäuse kämpfen mit dem Verlust von Brutplätzen.

Mit gezielten Nisthilfen kannst du einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten – und gleichzeitig deinen Garten lebendig und naturnah gestalten.

Nisthilfe für Wildbienen: Das Insektenhotel richtig bauen

Materialien und Bauweise:

  • Bohrlöcher in Hartholz (z. B. Buche oder Eiche), 3–10 mm Durchmesser, in die Stirnseite gebohrt
  • Schilf- oder Bambusrohre, glatt geschnitten, nicht ausgefranst
  • Lehm und Sandgemische für bestimmte Arten, evtl. mit Stroh
  • Alles wetterfest und trocken, mit einem leichten Dachüberstand

Standort:

  • Sonnig, windgeschützt, mindestens 1 Meter über dem Boden
  • Kein feuchter Standort
  • Ideal: Süd- oder Südostausrichtung

Wichtig: Vermeide weiches Holz, Plastik, Glas oder Metallröhrchen – sie führen häufig zu Schimmel oder Verletzungen der Tiere.

Vogelhäuser und Nistkästen: Heim für Meisen, Spatzen & Co.

Materialien:

  • Unbehandeltes Holz (z. B. Fichte oder Lärche), ca. 2 cm dick
  • Schrauben statt Nägel für Stabilität
  • Kein Lack oder Lasur innen – draußen nur ungiftige Farbe

Bauform und Einflugloch:

  • Meisenkasten: 26–32 mm Lochdurchmesser
  • Halbhöhlenkasten: für Rotschwanz, Zaunkönig, Bachstelze
  • Starenkasten: ca. 45 mm Lochdurchmesser

Montage:

  • 2–3 m Höhe, wettergeschützt
  • Stabil befestigt, leicht nach vorne geneigt
  • Nicht zu nah an Futterstellen

Im Herbst solltest du die Kästen reinigen und auf Schäden prüfen.

Fledermauskästen: Schlafplätze für nächtliche Jäger

Besonderheiten im Bau:

  • Schlitzförmiger Eingang (ca. 1,5–2 cm) an der Unterseite
  • Rauhe Innenwände – z. B. durch angerautes Holz
  • Vollständig geschlossener Kasten – keine offene Vorderseite

Material:

  • Wetterfestes, unbehandeltes Holz oder Holz-Beton-Gemische
  • Keine Metallteile oder Kunststoffe

Montage:

  • 3–5 m Höhe, an Bäumen oder Gebäuden
  • Freier Anflugweg, möglichst sonnig
  • Mehrere Kästen mit unterschiedlicher Ausrichtung

Tipps für die Praxis: So wird dein Garten zum Tierparadies

  • Geduld haben: Tiere entdecken neue Nistplätze nicht sofort
  • Natur zulassen: Wilde Ecken und Totholz sind wertvoll
  • Pestizide vermeiden: Sie schaden auch den Nützlingen
  • Blühpflanzen setzen: Vor allem heimische Arten sind ideal

Jeder kann helfen – mit einfachen Mitteln

Nisthilfen selbst zu bauen ist eine lohnende und sinnvolle Gartenaktion, die nicht nur Spaß macht, sondern echten ökologischen Mehrwert bietet. Ob summende Wildbienen, singende Vögel oder flatternde Fledermäuse – mit ein wenig handwerklichem Geschick und einem Blick für die Natur kannst du deinen Garten in ein echtes Refugium für Tiere verwandeln. Und dabei entdeckst du den Garten vielleicht selbst ganz neu: als Ort des Lebens, der Vielfalt – und der Verantwortung.

Quelle: ARKM Redaktion

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