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Zukunftsfähig Wohnen: Heute schon ein Haus für morgen bauen

Wer heute ein Eigenheim plant, baut ein Haus für Jahrzehnte. Die in puncto Dämmung und Primärenergieverbrauch immer anspruchsvoller werdenden gesetzlichen Regelungen verdeutlichen den Zukunftstrend: Häuser, die Energie sparen, schonen bei der Eigennutzung nicht nur den Geldbeutel, sondern steigern auch den Wert der Immobilie nachhaltig – das macht sich bei einem Weiterverkauf bezahlt.

 

Experten sind sich deshalb einig: Wer heute ein zukunftsfähiges Haus will, sollte mindestens ein KfW-Effizienzhaus 55, besser noch den Passivhausstandard (KfW-Effizienzhaus 40) oder den Plus-Energie-Haus-Standard anstreben. Dabei sagt die Zahl aus, wie viel Energie prozentual im Vergleich zum „Standard-Haus“ nach Energie-Einsparverordnung (EnEV) verbraucht wird. Karl-Heinz Stawiarski vom Bundesverband Wärmepumpe (BWP) erklärt: „Durch den Einbau einer Wärmepumpe – vielleicht sogar in Kombination mit einer PV-Anlage – können diese anspruchsvollen Effizienzstandards problemlos erreicht werden. Damit sichern sich Bauherren und Sanierer nicht nur staatliche Tilgungszuschüsse von bis zu 50.000€ je Wohneinheit – und auch bei einem möglichen Verkauf ist dieses Gütesiegel bares Geld wert.“ Das hat auch der Markt erkannt: Bereits heute stehen in 80 % der KfW-Häuser ab Effizienzklasse 55 Wärmepumpen.

 

2013-07-11_Wärmepumpe-Kühlung

Bild: Weil die wärmepumpengestützte Temperierung in der Regel direkt über die Fußboden- oder Wandheizung läuft, erfolgt sie- im Gegensatz zu konventionellen Klimaanlagen – völlig zugfrei und geräuscharm. Kalte Füße braucht man auch im Kühlbetrieb nicht zu fürchten: Der Fußboden bleibt im Kühlmodus mit etwa 22 Grad angenehm, sorgt aber für eine flächendeckende Temperierung des gesamten Wohnraums. (Quelle: BWP)

 

Bei aller Sparerei sollte man den Komfort nicht vergessen: Häuser, die anspruchsvolle KfW-Standards erfüllen, verlieren durch ihre hochdämmende Gebäudehülle kaum mehr Wärme und heizen sie sich deshalb insbesondere in der warmen Jahreszeit regelrecht auf. Bei der Planung von Niedrigstenergiehäusern, die oft schon im Frühjahr mehr Kühl- als Heizbedarf aufweisen, werde deshalb schon heute meist standardmäßig eine Kühlung eingebaut, so Stawiarski. Allgemein prognostizieren Bauexperten einen spürbaren Trend zur Kühlung auch in Wohngebäuden, der sich ähnlich wie im Neuwagenmarkt entwickeln könnte: Binnen weniger Jahre wandelte sich die Klimaanlage selbst im preisgünstigen Segment von der Luxus- zur Standardausstattung, die Marktdurchdringung liegt heute bei 95 Prozent. Wer auf den aus Hotel oder Büro gewohnten Komfort auch im eigenen Heim nicht verzichten will, sollte das bei der Planung der Wärmepumpenanlage gleich mit berücksichtigen, um auch hier nachhaltig Energie und Geld zu sparen.

 

Weil Wärmepumpensysteme je nach Bedarf entweder Umweltwärme in das Gebäude hinein oder überschüssige Raumwärme aus dem Gebäude heraus transportieren können, sind sie auch in Sachen Kühlung  die erste Wahl. Insbesondere Erd- und Grundwasserwärmepumpen punkten bei der Effizienz durch die besonders energiesparende „passive Kühlung“, die sich das auch im Sommer mit einer Temperatur von etwa 9 bis 10°C schön kühle Erdreich bzw. Grundwasser zunutze macht: Bei der passiven Kühlung bleibt der Verdichter der Wärmepumpe aus. Vielmehr wird die den Räumen über die Heiz- beziehungsweise Kühlflächen entzogene Wärme direkt an das Erdreich oder Grundwasser abgeleitet.

 

Zwar müssen Luftwärmepumpen auf das „Kältereservoir“ im Erdreich verzichten und arbeiten deshalb im reversiblen (Kühl-)Betrieb nicht ganz so energiesparend wie ihre erdgekoppelten Schwestern, doch stellen sie eine attraktive Möglichkeit dar, eine integrierte Gebäudekühlung schnell und komfortabel zu realisieren.

Zudem können natürlich auch Besitzer einer Luftwärmepumpenanlage von der besonders sanften Heizung und Kühlung profitieren. Weil die wärmepumpengestützte Temperierung in der Regel direkt über die Fußboden- oder Wandheizung läuft, erfolgt sie – im Gegensatz zu konventionellen Klimaanlagen – völlig zugfrei und geräuscharm. Ebenfalls zukunftsweisend: Häuslebauer sparen zudem die Kosten für ein separates Kälteverteilsystem.

 

Quellennachweis: Sanna Börgel, Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V.

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